Zu Beginn der Veranstaltung präsentierte Daniela Höller die Kinder- und Jugendanwaltschaft sowie deren Tätigkeits- und Aufgabenfelder. Sie unterstrich die Bedeutung dieser Institution als zentrale Anlaufstelle für die Rechte von Kindern und Jugendlichen. Ihr Beitrag war entscheidend, um das Bewusstsein für die rechtlichen Rahmenbedingungen und die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten zu schärfen, die jungen Menschen zur Verfügung stehen.
Im Anschluss führten Brigitte Stadelmann und Marcel Franke, beide mit großer Expertise im Bereich Gewaltprävention und Geschlechterverhältnisse, in das Thema der Schutzkonzepte ein. Stadelmann, als Leiterin des Mädchenzentrums Amazone, und Franke, als freier Referent für Themen u.a. der Gewaltprävention, erläuterten, wie das Rahmenschutzkonzept vom österreichischen Dachverband bOJA als Orientierungshilfe für Einrichtungen der Jugendarbeit dienen kann. Sie erklärten die Notwendigkeit von Schutzkonzepten und wie diese dazu beitragen können, Jugendliche vor Gewalt zu schützen und ihre Rechte zu wahren. Durch praxisnahe Beispiele verdeutlichten sie die Schritte zur Entwicklung und Umsetzung eines eigenen Schutzkonzepts.
Kleingruppen und gezielte Austauschmomente boten den Jugendarbeiter*innen die Möglichkeit, die Perspektive zu wechseln und sich in die Rolle von Eltern und Jugendlichen hineinzuversetzen. Durch diese Reflexionen konnten wichtige Aspekte für die Gestaltung eines vertrauenswürdigen Umfelds herausgearbeitet werden. Dabei gaben insbesondere zwei Fragen den Anstoß: „Stell dir vor, du bist 14 Jahre alt und nutzt ein Angebot der Offenen Jugendarbeit (OJA). Was braucht es, damit du dich sicher fühlst?“ und „Was müsste ich als Elternteil wissen, damit ich sicher bin, dass mein Kind in der Jugendeinrichtung gut aufgehoben ist?“.
Maria Reiterer vom Forum Prävention stellte anschließend das Angebot zur Begleitung bei der Erstellung eines Schutzkonzepts vor. Ihr Beitrag beleuchtete die praktische Unterstützung in Südtirol, die (Jugend)Einrichtungen bei der Implementierung von Schutzmaßnahmen erhalten können.
Der Genderfachkreis endete mit einer Mentimeter-Umfrage, die den Teilnehmer*innen die Möglichkeit bot, ihre Reflexionen zu teilen und aufzuzeigen, wo sie weiteren Bedarf sowie wichtige nächste Schritte sehen.
Die Dachverbände netz | Offene Jugendarbeit und die AGJD - Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste werden das Thema Schutzkonzepte in der Jugendarbeit weiterhin aufmerksam verfolgen und prüfen, in welche Richtung sich die Entwicklungen bewegen sowie wie sie unterstützend tätig sein können, damit Jugendeinrichtungen vor Ort Schutzkonzepte umsetzen können. Einrichtungen der Jugendarbeit haben die Möglichkeit, sich bei Fragen, Ideen, Unsicherheiten oder Unterstützungsbedarf an die Dachverbände netz | Offene Jugendarbeit und die AGJD – Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste zu wenden.
Kontakte der Referierenden und Inputgeber*innen für Fragen, Unterstützung & Vernetzung:
Daniela Höller, Kinder- Jugendanwaltschaft: Unser Team | Kinder- und Jugendanwaltschaft
Brigitte Stadelmann, Verein Amazone Vorarlberg: Brigitte Stadelmann - Verein Amazone
Marcel Franke: Marcel Franke – Coach | Trainer | Erwachsenenbildner
Maria Reiterer, Forum Prävention: Wer wir sind
Hier sind die vom Genderfachkreis empfohlenen Materialien zur Vertiefung des Themas Schutzkonzepte:
Erklärvideo zum Schutzkonzept
Erklärvideo zum Schutzkonzept in der Offenen Jugendarbeit
Rahmenschutzkonzept in der Offenen Jugendarbeit
bOJA - Schutzkonzept in der OJA
Wissensseite Schutzkonzepte
Padlet: Leitfäden und Schutzkonzepte, Gewalterlebnisse und mögliche Folgen, Intervention und Beratungsangebote
Angebote für Jugendarbeiter*innen
Supervision: Unterstützung zur Reflexion beruflicher Themen inklusive Liste von Supervisoren*innen im Feld der Jugendarbeit:
Supervision und Coaching
Weiterbildungen
JUKAS - Schutzräume schaffen