Jugendarbeit schafft Räume, in denen junge Menschen wachsen, sich entfalten und ausprobieren können – in Jugendeinrichtungen, mobilen Angeboten, Kulturprojekten oder im digitalen Raum. Damit diese Erfahrungsräume nachhaltig wirken, braucht es qualifizierte Fachkräfte sowie gezielte Aus- und Weiterbildungsformate. Der neue Kompetenzrahmen beschreibt, welche Kompetenzen dafür notwendig sind, und bietet Orientierung für Fachkräfte, Träger und Politik. Ziel ist es, die vielschichtigen Aufgaben und Kompetenzen von Fachkräften der Jugendarbeit sichtbar zu machen. Auch soll er zur kontinuierlichen Weiterentwicklung von Wissen und Praxis anregen. „Der Kompetenzrahmen macht deutlich, wie vielfältig die Rolle von Fachkräften ist: Sie sind zugleich Pädagog*innen, Netzwerker*innen, Projektleiter*innen und wichtige Bezugspersonen für junge Menschen“, betont Konrad Pamer, Direktor des Landesamtes für Jugendarbeit.
Einblicke in die Praxis
Der Kompetenzrahmen zeigt praxisnah, was Fachkräfte leisten: Unter anderem sind sie verlässliche Vertrauenspersonen, die Jugendliche ernst nehmen, ihnen zuhören und sie auf Augenhöhe begleiten. Die Fachkräfte der Jugendarbeit schaffen Bildungsräume – ob durch kreative Workshops, offene Treffs oder digitale Angebote. Ein zentrales Anliegen ist die Förderung von Partizipation und Mitbestimmung junger Menschen. Die Fachkräfte der Jugendarbeit gestalten aktiv Kooperationen mit Schulen, Vereinen und Gemeinden, um nachhaltige Strukturen für junge Menschen zu schaffen. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit machen sie die Anliegen und Bedürfnisse Jugendlicher sichtbar und verschaffen ihren Stimmen Gehör in Politik und Gesellschaft.
Entwickelt wurde der Kompetenzrahmen von einer Arbeitsgruppe mit Fachkräften der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), von netz | Offene Jugendarbeit, dem Forum Prävention (Fachstelle Jugend), dem Jugendhaus Kassianeum (JUKAS) sowie dem Amt für Jugendarbeit, mitgetragen wird er auch vom Südtiroler Jugendring. Orientierung boten die Grundlagen der Hochschule Kempten.
„Jugendarbeit begleitet junge Menschen auf ihrem Weg ins Leben und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zu ihrer ganzheitlichen Entwicklung. Der Kompetenzrahmen macht sichtbar, wie vielfältig und anspruchsvoll diese Aufgabe ist und schafft eine Grundlage dafür, Qualität und Professionalität weiterzuentwickeln“, so Landesrat Philipp Achammer.
Bedeutung für die Fachkräfte der Jugendarbeit
Die Jugendarbeit ist geprägt von unterschiedlichen Trägerschaften, Konzepten und Methoden. Mit dem Kompetenzrahmen wird diese Vielfalt gebündelt und die Qualität der Arbeit sichtbar gemacht. Einrichtungen können ihn als Werkzeug nutzen, um Strukturen weiterzuentwickeln, Personal zu fördern und ihre Arbeit nach außen zu profilieren. Der Kompetenzrahmen ist ab sofort auf den Webseiten des Amts für Jugendarbeit, von netz | Offene Jugendarbeit sowie der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste abrufbar.