Die fünfte und letzte Plattform des Jahres 2019 beleuchtete das Thema „Professionalität und Qualität in der OJA“. Gemeinsam mit den Referent*innen Martina Steiner und Lukas Trentini, beide Mitarbeiter*innen der POJAT (Plattform Offene Jugendarbeit Tirol), setzten sich rund 40 Anwesende mit der Bedeutung und Wirkung ihres beruflichen Handelns auseinander. Jugendarbeiter*innen, geschäftsführende Personen und Zivildienstleistende vertieften zum einen theoretische, wissenschaftlich fundierte Informationen und zum anderen praxisorientierte Tools.
Nach dem Impulsreferat vom Vormittag wurden am Nachmittag die 5 Wirkungsdimensionen Identitätsentwicklung, Kompetenzerweiterung, Partizipation, Alltagsbewältigung und Interessensvertretung unter die Lupe genommen. Weiters lernten die Teilnehmenden methodische „Werkzeuge“ kennen, darunter Selbsteinschätzungsbögen und Reflexionsblätter, die Methoden „Netzwerkkarte“, „SWOT-Analyse“ und „Organisationscheck“.
Wesentliche Erkenntnisse des gemeinsamen Tages waren: „Offene Jugendarbeit kann und will ihre Leistungen und ihre Potenziale sichtbar, zugänglich und nachvollziehbar machen“. Dabei gibt es zahlreiche, effiziente „Möglichkeiten abseits der reinen Quantifizierung“. OJA ist kein „Wortkonstrukt, welches beliebig mit politischen oder mehr oder weniger fachlichen Inhalten befüllt werden kann. Nein, Offene Jugendarbeit hat einen Qualitätsanspruch an sich selbst“, welcher sich „aus drei ineinander übergreifenden Anspruchsebenen“ ergibt: „Den Ansprüchen der jungen Menschen“ als Dialoggruppe, „den Ansprüchen der in der Jugendarbeit Tätigen an die Qualität ihres eigenen Arbeitens und den Ansprüchen der Öffentlichkeit an die sichtbaren und wirkungsvollen Ergebnisse“.
Für die Qualität der Arbeit mit jungen Menschen sind gesicherte Rahmenbedingungen notwendig: „finanzielle und personelle Ressourcen, fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter*innen, eine allgemeine gesellschaftspolitische Akzeptanz und Anerkennung als wichtiges Bildungs- und Sozialisationssystem für junge Menschen und ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Auftraggeber*innen und den mit der Umsetzung von Offener Jugendarbeit Beauftragten“ (BOJA - Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit: Qualitätshandbuch für die Offene Jugendarbeit in Österreich, 2017, S. 5).
Offene Jugendarbeit ermöglicht wesentliche Entwicklungsräume für junge Menschen in unserer Gesellschaft. Darum ist qualitatives Handeln aller Beteiligten gefragt: Auf konstruktives Reflektieren und Evaluieren.
Auf die Qualitätsdialoge in Südtirol!
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an unsere internationalen Netzwerkpartner*innen.
Weiterführende Links:
bOJA- Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit
POJAT- Plattform Offene Jugendarbeit Tirol
OJA-Toolkit