Das Modell des Qualitätsdialogs wurde speziell für die Offene Jugendarbeit vom bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit Österreich kurz bOJA in Zusammenarbeit mit netz I Dachverband der Offene Jugendarbeit Südtirol und weiteren Organisationen entwickelt.
Das Prozessmodell Qualitätsdialog ist ein multiperspektivisches Evaluationsmodell zur Sichtbarmachung und Qualitätsverbesserung der Offenen Jugendarbeit. Dabei bedient man sich qualitativer und quantitativer Analysemethoden, um den Forschungsgegenstand, die Offene Jugendarbeit, zu untersuchen und das Handlungsfeld (z.B. Treffarbeit, Kulturarbeit, Bildungsarbeit, Präventionsarbeit usw.) der OJA weiterzuentwickeln. Der Qualitätsdialog soll dabei einen dialogischen Prozess anstoßen, der die Auseinandersetzung mit der Qualität der eigenen Arbeit in der Jugendeinrichtung verdeutlicht und fördert. Es soll eine Dialogkultur bestärkt werden, die es erlaubt, offen und konstruktiv mit den Ergebnissen der Arbeit im Handlungsfeld der OJA umzugehen und basierend auf den Einschätzungen aller Beteiligten (Mitarbeiter*innen, Jugendliche und Schlüsselpersonen) die Angebotsstrukturen der Offenen Jugendarbeit in Südtirol weiterzuentwickeln.
Der Qualitätskreislauf bildet sich aus den vier zentralen Elementen: Analysephase, Qualitätsdialog-Workshop, Maßnahmenplanung, Maßnahmenumsetzung.
Ein Pool von Prozessbegleiter*innen wird im Zeitraum von Januar bis Juni 2022 fünf Einrichtungen der OJA bei der Durchführung von einem Qualitätsdialog begleiten. Das Ziel ist es, die Offene Jugendarbeit aus unterschiedlichem Blickwinkel zu betrachten und Transparenz gegenüber unterschiedlichen Stakeholder*innen (Schlüsselpersonen), Jugendlichen und Mitarbeiter*innen herzustellen. Mit dem Qualitätsdialog wird der Fokus auf die Qualität und nicht die Quantität gesetzt. Wir wollen die Qualität, welche bei jeder Einrichtung vorhanden ist SICHTBAR machen. Mittels Fragebögen (Jugendliche, Mitarbeiter*innen der Einrichtung und Schlüsselpersonen) werden unterschiedliche Wirkungsdimensionen abgefragt.
1. Kompetenzerweiterung
2. Identitätsentwicklung
3. Alltagsbewältigung
4. Partizipation
5. Interessensvertretung
Hier eine Übersicht über den Ablauf des ganzen Qualitätsdialogs:
Unterschiedliche Perspektiven unteranderem via Nutzer*innen (Jugendliche) Befragung oder Schlüsselpersonenbefragungen (z.B. Schule, Eltern, Vereine, Gemeinde usw.) werden in der Qualitativen Analysephase beleuchtet.
Am Schluss des Prozesses trifft man sich zum Dialog (Runder Tisch):
Alle Ergebnisse aus der umfassenden Datenerhebung (Mitarbeiter*innen Workshop, Fragebögen Mitarbeiter*innen, Jugendliche, Schlüsselpersonen usw.) werden vom Prozessbegleitungsteam aufbereitet und mit dem Fachpersonal des evaluierten Angebotsstandorts gemeinsam in einem Gespräch am runden Tisch vor Ort beim Qualitätsdialog Workshop eingebracht. Das Ziel ist es, mit Auftraggeber*innen, Trägervertreter*innen und Mitarbeiter*innen der OJA in einen Dialog zu treten und gemeinsam realistische, umsetzbare Maßnahmen (Ziele) zur inhaltlichen sowie organisatorischen Weiterentwicklung der Angebote am Standort der Einrichtung zu definieren.
Folgende fünf Organisationen in Südtirol werden in den nächsten Monaten einen Qualitätsdialog in ihrer Organisation durchführen.
• Jugendtreff Check-In – Dorf Tirol
• Jugendzentrum JUX – Lana
• Jugendtreff St. Martin – Passeier
• Jugendzentrum Loop – Sand in Taufers
• Jugendzentrum Papperlapapp – Bozen
Wir von netz freuen uns der Qualität in der OJA gemeinsam SICHTBARKEIT zu verleihen. Wer mehr über den Qualitätsdialog erfahren möchten kann sich gerne an das netz-Team „Vernetzung & Begleitung“ wenden.
Downloads: Qualitätshandbuch Steiermark | Qualitätshandbuch bOJA | Toolkit
Mit diesen Qualitätsdialogen befinden wir uns in der Pilotphase welche von den Expert*innen und Partner*innen Martina Steiner und Lukas Trentini von der pojat - Plattform Offene Jugendarbeit Tirol begleitet wird. Vielen Dank für die Unterstützung!