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Story  »  Mi, 09/02/2022

Diskriminierung aufgrund von Körpernormen

Der Einfluss vorherrschender Körper- und Schönheitsvorstellungen betrifft Jugendliche in besonderer Weise


Am 26.01.2022 startete die Fortbildung der FUMA-Fachstelle Gender und Diversität NRW mit interessierte Jugendarbeiter*innen zur Thematik „Bodyismus“, einer Diskriminierungsform, die in Bezug auf Jugendliche von großer Bedeutung ist. Junge Menschen und insbesondere Mädchen sind von Diskriminierungserfahrungen in Bezug auf ihren Körper betroffen.

Die Jugendarbeiter*innen wünschten sich schon seit einiger Zeit sich mit dem „Einfluss von Genderaspekten auf Körper“ und dessen Auswirkungen für einzelne Personen und Gruppen auseinanderzusetzen. Mit dem neuen Format, das über die Genderfachkreise in Kooperation mit dem Jugendhaus Kassianeum und der FUMA Fachstelle für Gender und Diversität NRW konzipiert wurde, widmen sich die Teilnehmerinnen in 2 Blöcken zu insgesamt 4 Terminen online jeweils vormittags diesem wichtigen Thema. Dabei spielt die Selbstreflexion und die Beobachtung entsprechender Dimensionen in der eigenen Praxis auch zwischen den Kurseinheiten eine wichtige Rolle. Für alle, die nicht mit dabei sein konnten steht im Download eine Übung der Selbstreflexion zur Verfügung, die ev. Auch in den Teams als Reflexion genutzt werden kann.

Diskriminierungserfahrungen denen Personen ausgesetzt sind, die nicht so genannten „Normalitätsvorstellungen“ von Körpern entsprechen, können weitgehend negative Folgen für die Betroffenen haben. Zudem ist der Aspekt einer geschlechtsspezifischen und diversitätsspezifischen Zuschreibung von Bedeutung. Gerade Jugendliche, die in einer wichtigen Phase ihrer körperlichen und geschlechtsspezifischen Entwicklung stehen, sind hier besonders gefährdet, zumal entsprechende mediale und gesellschaftliche Prozesse dazu beitragen, dass eine Stereotypisierung von Körper- und Schönheitsvorstellungen überall präsent und stetig reproduziert werden. Jede*r der Teilnehmenden konnte von Erfahrungen in diesem Zusammenhang berichten.

„Sind Körper nicht schön, jung und gesund, werden sie als abweichend wahrgenommen. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene und hier insbesondere Mädchen und Frauen erleben vielfältige körperbezogene Diskriminierungen. Pädagogische Fachkräfte profitieren von einer Auseinandersetzung mit dem Thema nicht nur auf persönlicher Ebene, sondern erweitern ihre beruflichen Handlungsmöglichkeiten, um „Bodyismus“ zu erkennen und zum Abbau beitragen zu können.“, berichtet Sarah Navarro von der Fachstelle FUMA. Erste Ideen zum ressourcenorientierten und empowernden Umgang und Materialien wie zum Beispiel die Postkarten von Carol Rossetti  wurden ausgetauscht. Im zweiten Block werden sich die Teilnehmenden noch konkreter der Erarbeitung solcher Handlungsmöglichkeiten widmen und eine bodyismuskritische Pädagogik vertiefen.

In den Genderfachkreisen werden wichtige Impulse der Weiterentwicklung von geschlechtsspezifischen Aspekten für die jungen Menschen gegeben, erarbeitet und durch gemeinsame Vernetzung und Entwicklung für eine gendersensible Jugendarbeit umgesetzt. Bei Interesse, Fragen, Anregungen o.ä. meldet euch gerne bei Birgit Schwarz (birgit.schwarz_at_netz.bz.it oder 0049 (0) 17638172994) und informiert euch gerne hier.


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09/02/2022 PDF - Übung FUMA Biographische Selbstreflexion (Bodyismus) 473 KB herunterladen (geschützt)