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Story  »  Mi, 01/06/2022

„Love it, change it or leave it“

Plattform: Abgrenzung, Nähe, Distanz


Was braucht es damit ich meine Arbeit gut machen kann? Wieviel Beziehung tut mir gut? Wie achte ich auf mich selbst? Wie grenze ich mich ab?

Am 26. Mai waren wir zu Gast in der Jugendherberge in Toblach, wo der Jugenddienst Hochpustertal zuhause ist. Wir durften uns einen ganzen Tag lang mit den Referentinnen Lisa Canal und Marie Therese Heep aus Österreich zum Thema "Abgrenzung, Nähe, Distanz in der Jugendarbeit" auseinandersetzen und gemeinsam erlernen wie wir auch auf uns selbst Acht geben und Gestalter*innen unseres Lebens bleiben.

Gestalter*in meines Lebens sein - nicht Opfer:

„Love it, change it or leave it“ heißt eine häufig zitierte amerikanische Formel. Sie erinnert uns an unsere Eigenverantwortung, Gestalter*innen unseres Lebens zu sein, nicht Opfer. „Was ich tu’, das tu’ ich gern“ bezieht sich auf „Love it“ – ich entscheide mich, eine positive Haltung zu etwas einzunehmen. Und sollte mir das nicht gelingen, dann stelle ich mir die Frage, ob ich etwas ändern oder ob ich mich zurückziehen kann. Im Unliebsamen verharren und darüber jammern, kommt in dieser Formel nicht vor.

Inputgeber*innen: Lisa Canal, Marie Therese Heep

Am Vormittag gab es mehrere kleine Impulse zum Thema Abgrenzung, mit interaktiven Übungen die zum Austausch und zur Reflexion anregten. Die 36 Teilnehmer*innen erarbeiteten Lösungen, wie er*sie Gestalter*in seines*ihres Lebens werden und aktiv auf schwierige Situationen agieren kann - anstatt zu reagieren. In einer ersten Übung haben wir uns beispielsweise mit dem aktiven Zuhören auseinandergesetzt. Anschließend ging es darum die Balance zwischen „Fürsorge für andere“ und „Achtsamkeit mit sich selbst“ zu finden.

Aktives Zuhören muss gelernt sein und ist gar nicht so einfach:

Autobiographisches Zuhören

  • Bewerten: Wir stimmen entweder zu oder widersprechen.
  • Nachfragen: Wir stellen Fragen, die sich allerdings nur auf unsere eigene Sicht der Dinge beziehen.
  • Beraten: Wir geben Ratschläge, die ausschließlich auf unseren individuellen Erfahrungen beruhen.
  • Interpretieren: Wir versuchen, aus Menschen schlau zu werden und uns ihr Verhalten über unsere eigenen Motive zu erklären.

Aktives Zuhören:

Mit Ohren, den Augen und dem Herzen zuhören. Echtes Zuhören bedeutet, unser Gedächtnis, unsere Wünsche und unser Urteilsvermögen auszuschalten und zumindest ein paar Augenblicke lang nur für den anderen zu existieren. Der Nachmittag stand dann unter dem Motto „Ausprobieren und Erleben“. Die Jugendarbeiter*innen lernen verschiedene Übungen zum Thema Abgrenzung, bzw. Nähe und Distanz. Im Hand Out in den Downloads weiter unten könnt ihr die Theorie und Methoden Nachlesen und anwenden. Wir laden euch und eure Teams ein euch mit dem Thema tiefgreifender auseinander zu setzen, Ein Thema zu dem man nie ausgelernt hat und wozu man sich immer zu wenig Zeit dafür nimmt.

Jugendarbeiter*innen teilten am Nachmittag Strategien und Methoden wie sie gut auf sich achten. Lasst euch Inspirieren von der Vielfalt der Möglichkeiten vermehrt Gestalter*innen von eurem Leben zu sein. Hier schon einmal ein paar Ideen: Sport, Supervision, Schlafen, Umarmung, Hilfe holen, Yoga, Feierabend Bier, Arbeitsdandy ausschalten, Atmung, Coaching, Natur und vieles mehr…


Downloads

03/06/2022 PDF - Plattform Mai 22 - Abgrenzung, Nähe, Distanz - Protokoll 4.0 MB herunterladen (geschützt)
03/06/2022 PDF - Plattform Mai 22 - Abgrenzung, Nähe, Distanz - Hand-out 2.4 MB herunterladen (geschützt)