Anna Eder-Jahn (Professorin am Zentrum für Medien und Digitalisierung an der Pädagogischen Hochschule Salzburg) und Markus Meschik (Fachstelle für digitale Spiele „enter“, online zugeschaltet) vermittelten am Vormittag inhaltliche Grundlagen, Impulse zur Reflexion für das eigene pädagogische Handeln sowie praktische Übungen zur Arbeit mit Jugendlichen.
Am Nachmittag wurde der Bezug zu Südtirol hergestellt. Welche Angebote gibt es in Südtirol im Bereich digitale Medien und Gaming? Zunächst stellten Simon Feichter (netz) und Matthias Jud (Jux Lana) das neue Netzwerk „Medien und Jugend“ vor. Ziel ist es, eine engagierte Gemeinschaft von Jugendarbeiter*innen aufzubauen, die jungen Menschen in ihrer digitalen Entwicklung begleitet und ihnen Möglichkeiten für eine selbstbestimmte, kreative und verantwortungsbewusste Nutzung der digitalen Welt anbieten kann (Infos dazu bei simon.feichter_at_netz.bz.it).
Danach stellten Hannes Waldner und Martina Nothegger den Verein DUNG vor, der sich für die Südtiroler Gaming Szene einsetzen und sie „düngen“ will. Martina ist selbst Gamerin und erzählte aufbauend auf den Vormittags-Input von ihren Erfahrungen als weibliche Gamerin in einer männlich dominierten Szene.
Greifbar wurde die Theorie spätestens, als die Teilnehmenden selbst den Controller in die Hände nehmen durften: Matthias Jud baute vier „Gaming-Stationen“ auf, an denen Jugendarbeiter*innen in Kleingruppen die Games „Genshin Impact“; „Streetfighter 6“, „It Takes Two“ und „Heave Ho“ ausprobieren durften. Anschließend wurden die Games aus einer gendersensiblen Perspektive betrachtet: Wie werden Geschlechterrollen visuell dargestellt? Wie werden Geschlechterrollen in der Geschichte des Spiels dargestellt? Welche Zielgruppe spricht das Spiel an? Die Erkenntnisse wurden anschließend in der Großgruppe geteilt.
Zum Abschluss stellte Matthias Jud noch „Log In“ vor, eine Ausstellung von Forum Prävention in Zusammenarbeit mit Jux Lana, Jugenddienst Lana - Tisens & Julia Dissertori, die aus 7 Stationen besteht und interaktive Elemente zum Ausprobieren hat, um sich den digitalen Lebenswelten auch physisch zu nähern. Die Ausstellung gibt einen Einblick, welche virtuellen Räume junge Menschen heute nutzen und in Zukunft vielleicht nutzen werden. Die Ausstellung kann unter diesem Link ausgeliehen werden.
Im Downloadbereich befinden sich die Power Point von Anna Eder-Jahn, vom Netzwerk Jugend und Medien und vom netz | Offene Jugendarbeit. Die der Broschüre „Unverpixelter Hass“ von der Amadeu Antonio Stiftung befinden sich spannende Artikel zu toxischen und rechtsextremen Gaming-Communitys. Tipp: Artikel „Antifeminismus und LGTBIQ+ Feindlichkeit in Communitys“ auf Seite 50.
