Ziel der Veranstaltung war es, die länderübergreifende Zusammenarbeit der beteiligten Dachverbände zu stärken, das Zusammenspiel von Förderung und Schutz in der Offenen Jugendarbeit zu reflektieren und einen Einblick in Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Mobilen Jugendarbeit der Partnerländer zu gewinnen.
Die Dachverbände der Offenen Jugendarbeit in Österreich (bOJA - bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit Österreich), Deutschland (Bundesarbeitsgemeinschaft
Offene Kinder- und Jugendarbeit e. V. BAG-OKJA), der Schweiz (Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz - DOJ) und Südtirol (netz | Offene Jugendarbeit) hatten sich im Mai 2023 in einer Kooperation zusammengeschlossen, um das zu beschreiben, was außerhalb der Jugendzentren und -häuser an Offener Jugendarbeit im deutschsprachigen Raum geleistet wird. Formen von Mobiler Jugendarbeit / Jugendstreetwork sowie aufsuchender Jugendarbeit und Online-Streetwork wurden im zweijährigen Projekt beschrieben, positive wie herausfordernde Entwicklungen der letzten Jahre diskutiert, sowie Potentiale der Arbeitsfelder aufgezeigt. Mit einem Mix aus sozialwissenschaftlichen Methoden wurden unterschiedliche Praxen multiperspektivisch analysiert und beschrieben.
Das Treffen im Waaghaus Bozen, an dem insgesamt 18 Vertreter*innen teilnahmen, bildete den Abschluss einer intensiven Projektphase, die unzählige Online-Austauschformate und drei weitere Präsenztreffen in Innsbruck, Wien und Potsdam umfasste. Neben Fachkräften der Offenen Jugendarbeit und Wissenschaftler*innen waren auch Geschäftsführer*innen, Vorstandsmitglieder und die Projektleiter*innen der beteiligten Dachverbände im Prozess vertreten.
Im Mittelpunkt des vom Dachverband netz | Offene Jugendarbeit organisierten Treffens standen zentrale Themen, wie die Vertretungsarbeit auf nationaler und internationaler Ebene, die Reflexion der bisherigen Zusammenarbeit im Projekt, sowie die Diskussion über den Spannungsbogen zwischen Förderung und Schutz in der Offenen Jugendarbeit.
Ein weiterer wichtiger Punkt war der Austausch über die unterschiedlichen Realitäten und Ausprägungsformen der Mobilen Jugendarbeit der beteiligten Länder. "Länderübergreifende Kooperationen wie diese stärken die offene Jugendarbeit im deutschsprachigen Raum und geben wichtige Impulse für weitere Qualitätsentwicklung. Neue Praxen, wie z.B. Online-Streetwork werden uns auch in den nächsten Jahren weiter beschäftigen“, so Daniela Kern-Stoiber, die Geschäftsführerin des Dachverbands der Offenen Jugendarbeit in Österreich.
Auch die bisherigen Ergebnisse des MOJA+ Projekts wurden umfassend evaluiert. „Die Erkenntnisse aus dem aktuellen Projekt bestärken uns darin, uns auch weiterhin in der europäischen Zusammenarbeit zu engagieren. Es sind schon erste Ideen für weiterführende Kooperationen aufgetaucht“, sagte Marcus Casutt, der Geschäftsleiter des Dachverbands Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Schweiz (DOJ), begeistert.
Der Geschäftsführer der BAG-OKJA in Deutschland Volker Rohde reflektiert das Treffen folgendermaßen: „Die zwei Tage in Bozen waren ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung einer grenzüberschreitenden Offenen Jugendarbeit in Europa mit konkreten Ideen zur Fortsetzung und Weiterentwicklung der Zusammenarbeit“.
Die Projektergebnisse, die das Arbeitsfeld der Mobilen Jugendarbeit aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, werden Ende Juli 2025 veröffentlicht. Sie sollen dazu beitragen, die Professionalisierung der Mobilen Jugendarbeit weiter voranzutreiben und eine differenzierte Sicht auf die Herausforderungen und Potenziale der Offenen Jugendarbeit in den Lebenswelten junger Menschen zu ermöglichen.