Über 45 Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit (OJA) trafen sich im Herbst 2024 in Schlanders in der Basis Vinschgau Venosta, um sich zu vernetzen, auszutauschen und gemeinsam zu lernen. Diese Plattform-Treffen finden mehrmals im Jahr statt, bei denen Fachkräfte aus Jugendzentren, Jugendtreffs, Jugenddiensten und Jugendkulturvereinen aktuelle Themen der Jugendarbeit besprechen. In der Basis lag der Schwerpunkt auf dem Thema Erlebnispädagogik, das jungen Menschen hilft, ihre Lebenskompetenzen zu entwickeln.
Ein herzliches Dankeschön an die vier Referenten Ulli, Uli, Peter und Johannes, die in verschiedenen Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit in Südtirol tätig sind und ihr Wissen mit uns teilten. Vielen Dank auch an die Einrichtungen, die sie vertreten: Jugendzentrum papperlapapp, Jugend- und Kulturtreff Bunker und Jugenddienst Lana Tisens.
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Hier ein Auszug aus dem Handout, das die Referent*innen für euch zusammengestellt haben, inklusive Methoden, Tipps und einer Literaturliste:
Wichtige Fragen bei der Planung einer erlebnispädagogischen Einheit:
- Mit welcher Gruppe arbeite ich? Was bringt sie mit und welche Altersgruppe hat sie?
- Was ist das Ziel? (z.B. Teambuilding, Angstabbau, Erweiterung der Komfortzone oder Selbstreflexion)
- Wie viel Zeit steht zur Verfügung? (Pausen einplanen!)
- Wo kann die Übung stattfinden und was muss für schlechtes Wetter berücksichtigt werden?
Zudem ist es wichtig, sich zu fragen, ob man Erlebnispädagogik als Methode für eine kurze Übung oder als Haltung für langfristige Arbeit einsetzen möchte. An dem Tag haben wir uns vor allem auf die Vermittlung einer erlebnispädagogischen Grundhaltung konzentriert, die die Grundlage für weiteres Lernen bildet.
Es ist sinnvoll, mit Praxisübungen zu beginnen, da Erlebnispädagogik mit „erLEBEN“ zu tun hat. Erst später kommt das „verSTEHEN“. Wenn die Teilnehmenden eine Übung zuerst praktisch erleben, verstehen sie später besser den Sinn dahinter. Ein dynamisches, flexibles und prozessorientiertes Vorgehen ist notwendig, um bedarfsgerecht mit der Gruppe zu arbeiten.
Ein hilfreicher Ablauf könnte so aussehen: Übung A -> Reflexion -> dann Übung B oder C, je nachdem, was für die Gruppe aktuell am besten passt. Diese Planung erfordert mehr Aufwand, lohnt sich jedoch, da sie es ermöglicht, direkt auf die Bedürfnisse der Gruppe einzugehen.
Erlebnispädagogik lebt vom Austausch zwischen Innen und Außen und erfordert einen Perspektivenwechsel. Im Anhang findet ihr die weiteren Ausführungen und die Methodenbeschreibungen. Zum Schluss noch einen Link mit Theorie-Inputs Video zur Erlebnispädagogik:
Wir freuen uns auf das nächste Treffen, das uns nach Meran führt, wo wir uns mit dem Thema „Jugend und Extremismus“ auseinandersetzen werden. Der Termin ist der 11. Dezember.
Foto: Johannes Fink