Die Veranstaltung wurde von der Referentin Magdalena Zidi (sexOlogisch) gestaltet, die online zugeschaltet war. Zidi ist Sozialarbeiterin, Sexual-, Trauma- und Theaterpädagogin sowie klinische Sexologin. Sie bot den Teilnehmenden eine fundierte Einführung in die Herausforderungen und Chancen der sexuellen Bildung in der Jugendarbeit. Mit praxisnahen Beispielen, Reflexionsfragen und theoretischen Inputs unterstützte sie die Gruppe dabei, sich mit Themen wie Wertehaltungen, Geschlechterrollen und der eigenen Sexualbiografie auseinanderzusetzen.
Im Laufe des Vormittags lag der Schwerpunkt auf der Bedeutung einer professionellen und feinfühligen Herangehensweise an Sexualität (und alles drumherum) in der Arbeit mit Jugendlichen. Die Teilnehmenden diskutierten, wie sie trotz unterschiedlicher Wertehaltungen einen guten Zugang zu Jugendlichen bewahren können und wie wichtig es ist, sich der eigenen Haltung bewusst zu sein.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause stellte der Dachverband netz das neue sexualpädagogische Workshopangebot vor, das speziell für die Offene Jugendarbeit konzipiert wurde und ab 2025 gebucht werden kann. Im Anschluss arbeiteten die Teilnehmenden in Kleingruppen an konkreten Fallbeispielen, wobei sie von Zidi begleitet wurden. Die Kleingruppenarbeit bot Raum für intensiven Austausch und das Erarbeiten praktischer Lösungsansätze. Eine zentrale Erkenntnis des Tages: Ablehnende Haltungen von Jugendlichen sind oft Bewältigungsstrategien – Grenzen, die respektiert werden sollten. Die Aufgabe der Jugendarbeit besteht darin, Räume zu schaffen, in denen Jugendliche Stabilität und Akzeptanz erfahren. Ziel ist es, Jugendliche wertschätzend und feinfühlig zu begleiten, auch wenn Meinungen und Haltungen oft herausfordernd sind.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war der Besuch der Installation „PANTA REI – Vite migranti lungo la rotta balcanica“. Diese von der OEW im Rahmen der Initiative Stop Racism! 2024 organisierte Ausstellung thematisierte die Erfahrungen von Menschen auf der Balkanroute. Die von Anna Clementi und Diego Saccora kuratierte Installation bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, über die Schnittstellen von Migration, Identität und Diskriminierung zu reflektieren.
Die Abschlussrunde ermöglichte es den Teilnehmenden, die Inhalte des Tages zu reflektieren und wertvolle Impulse für ihre Arbeit mitzunehmen. Das Genderfachkreis-/PIC-Treffen bot nicht nur eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Themen sexueller Bildung und Migration, sondern auch eine Plattform für den gegenseitigen Austausch und die Weiterentwicklung gendersensibler Ansätze in der Jugendarbeit.
Tipp: Folgt sexOlogisch auf Instagram für spannende Beiträge und Reels zum Thema "sexuelle Bildung"