Der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit 2024 in Potsdam war nicht nur eine Plattform für fachlichen Austausch und Diskussionen, sondern bot auch zwei zentrale Veranstaltungen rund um das Thema Offene Jugendarbeit in den Räumen junger Menschen des europäischen MOJA+ Projekts. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sowie der Blick auf zukunftsweisende Ansätze prägten sowohl die Fachtagung am Montagvormittag in Berlin, als auch die nachfolgende MOJA+ Veranstaltung auf dem Bundeskongress.
- Fachveranstaltung in Berlin – Auftakt in die Diskussion
Am Montag, den 16. September 2024, startete der Tag mit einer Fachtagung im Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). Organisiert von der Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit e.V. (BAG OKJA), einem Kooperationspartner des europäischen MOJA+ Projekts, bot diese Veranstaltung von 9:00 bis 12:00 zu den Themen Mobile Jugendarbeit, alternative Formen von Offener Jugendarbeit im öffentlichen Raum und Online-Streetwork.
Nach der gemeinsamen Anreise zum Tagungsort begrüßte Volker Rohde die Teilnehmenden und stellte das Projekt kurz vor. Im Fokus standen die neuesten Erkenntnisse des Erasmus+ Projekts, das die Offene Jugendarbeit in den Räumen junger Menschen näher beleuchtet. Die drei Expert*innen Stephanie Deimel-Scherzer (bOJA Österreich), Johannes Lünenschloss (Institut für sozialraumorientierte Praxisforschung und Entwicklung e.V.) und Stefan Kühne (bOJA Österreich) präsentierten den aktuellen Stand ihrer Perspektiven auf die Entwicklung und Herausforderungen dieser Arbeitsfelder.
In anschließenden Diskussionsgruppen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die vorgestellten Ansätze zu vertiefen und das Projektteam auf blinde Flecken hinzuweisen. Die Diskussionen konzentrierten sich auf die Frage, wie Mobile Jugendarbeit, alternative Formen der Offenen Jugendarbeit im öffentlichen Raum und digitale Angebote zukunftsfähig gestaltet und mit den notwendigen Qualitätsstandards versehen werden können. Die erarbeiteten Ergebnisse wurden im Plenum knapp zusammengefasst und bildeten eine wertvolle Grundlage für die Abschlussphase des Projekts.
- MOJA+ Veranstaltung auf dem Bundeskongress
Nach der Fachtagung in Berlin ging es für die Teilnehmenden weiter nach Potsdam zur Begrüßung des 4. Bundeskongresses Kinder- und Jugendarbeit, wo am Nachmittag die 90-minütige MOJA+ Veranstaltung mit dem Titel „Offene Jugendarbeit in den Räumen junger Menschen: Erkenntnisse, Herausforderungen und Perspektiven“ stattfand, die einen tieferen Einblick in die Zwischenergebnisse des Erasmus+ Projekts gab. Neben Präsentationen der oben genannten Referent*innen, folgten Kommentierungen und eine Podiumsdiskussion, an der internationale Vertreter der Dachverbände teilnahmen.
Die Kommentatorinnen Manuela Hofer (FH Campus Wien) und Vanessa Fritz (Stuttgarter Jugendhausgesellschaft) brachten ihre Sichtweisen ein, bevor es in die Podiumsdiskussion ging. Hier diskutierten Vertreter der Dachorganisationen aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz die Herausforderungen und Chancen der Offenen Jugendarbeit in den Räumen junger Menschen.
Im Zentrum der Diskussion standen die Fragen: Was bedeuten diese Entwicklungen für die Offene Jugendarbeit der jeweiligen Realitäten? und Wie können Qualitätsstandards definiert und in der Praxis umgesetzt werden. Die Veranstaltung ermöglichte nicht nur den internationalen Austausch, sondern auch eine zukunftsorientierte Debatte über die Rolle der Offenen Jugendarbeit in einer zunehmend digitalisierten Welt.
Fazit: Neue Impulse und internationale Vernetzung
Beide Veranstaltungen waren wertvolle Beiträge zum Bundeskongress und boten einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Offenen Jugendarbeit. Die Kombination aus theoretischen Inputs, praxisnahen Beispielen und internationalen Perspektiven machte deutlich, wie wichtig es ist, die Offene Jugendarbeit flexibel zu gestalten und an die Bedürfnisse junger Menschen in unterschiedlichen Räumen anzupassen.
Für die Teilnehmenden, darunter sieben Jugendarbeiterinnen aus Südtirol, war der Tag geprägt von neuen Impulsen, fruchtbaren Diskussionen und der Möglichkeit, sich international zu vernetzen. Die Ergebnisse der Diskussionen und Präsentationen werden in die weitere Arbeit der Dachverbände und Jugendeinrichtungen einfließen und die Offene Jugendarbeit nachhaltig stärken.