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Story  »  Mo, 31/03/2025

Länderübergreifender Fachaustausch setzt neue Impulse für Mobile Jugendarbeit

Tirol & Südtirol stärken Zusammenarbeit der Offenen Jugendarbeit


Unter dem Titel „Mobile Jugendarbeit - Wohin geht die Reise? Trends und Tendenzen“ fand im Haus der Begegnung in Innsbruck ein transregionaler Arbeitskreis statt, der sich explizit an Fachkräfte der Mobilen Jugendarbeit und des Jugendstreetworks in Tirol und Südtirol richtete.

Die Veranstaltung, organisiert von den Dachverbänden netz | Offene Jugendarbeit (Südtirol) und POJAT – Plattform Offene Jugendarbeit (Tirol), diente der fachlichen Vernetzung, der Reflexion aktueller Praxisfelder und der strategischen Weiterentwicklung der Mobilen Jugendarbeit in beiden Regionen. Axel Irlbauer, Sozialpädagoge, Streetworker aus München und Lehrbeauftragter an der Hochschule München, eröffnete den Arbeitskreis mit einem fachlich fundierten Input. Er beleuchtete die historische Entwicklung, die zentralen Prinzipien und die ethischen Grundlagen der Streetwork und präsentierte aktuelle Trends und Herausforderungen im Arbeitsfeld.

Im Anschluss an den Input von Axel Irlbauer arbeiteten die Teilnehmenden in thematischen Kleingruppen an konkreten Fallbeispielen und Herausforderungen aus ihrem Arbeitsalltag. Die Diskussionen fokussierten sich auf folgende Schwerpunkte:

● Kriminalisierte Jugendgruppen - Wie kann der Zugang sichergestellt werden, trotz Berührungsängsten?
○ präventive Strategien zur sicheren Beziehungsarbeit
○ Methoden zur Deeskalation und Konfliktbewältigung

● Diversität in der Praxis - wie kann sie gelebt und nicht nur benannt werden?
○ Strategien zur inklusiven Gestaltung von Angeboten und zur Sensibilisierung für unterschiedliche Lebensrealitäten junger Menschen.
○ Methoden zur interkulturellen Kompetenzentwicklung und zur Förderung von Antidiskriminierungsarbeit.

● Jugendarbeit im digitalen Raum
○ Reflexion der Chancen und Risiken digitaler Medien für die Jugendarbeit.
○ Entwicklung von Konzepten zur digitalen Streetwork und zur Förderung von Medienkompetenz.

● Es wird eng - Welche Folgen haben Nachverdichtung und Kommerzialisierung im öffentlichen Raum?
○ Analyse der veränderten Nutzungsbedingungen öffentlicher Räume und deren Auswirkungen auf die Lebenswelt junger Menschen.
○ Entwicklung von Strategien zur Interessenvertretung und zur Schaffung jugendgerechter Freiräume.

● Sozialraumanalyse - Wie kann die Analyse gestaltet werden und zu Verbesserungen im Sozialraum führen?
○ Methoden und Instrumente zur Erhebung von Daten und Bedürfnissen im Sozialraum.

Ein weiterer Programmpunkt war die Vorstellung des aktuellen Stands des Projektverlaufs und der weiteren Planung des Erasmus+ geförderten Projekts „Offene Jugendarbeit in den Räumen junger Menschen". Dieses wird von den Dachverbänden für Offene Jugendarbeit in Deutschland, Schweiz, Südtirol und Österreich getragen und griff inhaltlich diskutierte Schwerpunkte auf.

Der Arbeitskreis wurde von den Teilnehmenden als äußerst gewinnbringend bewertet - Insbesondere die Möglichkeit zum intensiven fachlichen Austausch wurde als besonders wertvoll hervorgehoben. Im Ergebnis des Arbeitskreises wurde die Notwendigkeit einer verstärkten transregionalen Zusammenarbeit und die Entwicklung gemeinsamer Grundlagenpapiere zur Mobilen Jugendarbeit unterstrichen.