Die Diskussion rückte die vielfältigen kulturellen Aktivitäten in den Jugendtreffs und -zentren ins Zentrum und beleuchtete ihre Bedeutung als niederschwellige Kulturorte für junge Menschen. Jugendliche und junge Erwachsene brauchen Räume, in denen sie das Vertrauen bekommen diese aktiv mitzugestalten. Dafür braucht es Ressourcen und das Vertrauen. Marina Peter, netz | Offene Jugendarbeit, moderierte den Abend.
Nach den Grußworten von Konrad Pamer, Amtsdirektor im Amt für Jugendarbeit (Südtirol), diskutierten Akteur*innen aus Süd- und Nordtirol über Chancen, Herausforderungen und regionale Unterschiede in der Jugendkulturarbeit. Aus Südtirol gaben Simon Feichter, netz | Junge Kultur & Musik, und Lisa Wohlauf, Jugend- und Kulturtreff Jump in Eppan, Einblicke in die tägliche Arbeit mit Jugendlichen und zeigten auf, wie Kulturprojekte kreative Ausdrucksmöglichkeiten schaffen und soziale Teilhabe – von der Planung, Gestaltung des Flyers, Bewerbung der eigenen Veranstaltung bis zur Umsetzung und Reflexion – fördern.
Von Nordtirol nahmen POJAT-Geschäftsführerin Martina Steiner und Simon Senn, Offene Jugendarbeit Landeck-Zams, an der Diskussion teil. Beide betonten die Rolle von Kulturarbeit als Brücke zwischen Generationen und Lebenswelten – und als Chance, Jugendlichen Selbstwirksamkeit und Identitätsbildung zu ermöglichen. Das Publikum erlebte einen lebendigen Austausch über Förderstrukturen, Kooperationen, künstlerische Formate und die Notwendigkeit, junge Menschen aktiv in die Gestaltung kultureller Angebote einzubinden und dafür braucht es Räume.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends waren die Live-Performances junger Künstler aus beiden Regionen: Robin’s Huat aus Südtirol überzeugte mit gefühlvollem Singer-Songwriting im Südtiroler Dialekt, während Samuel Plieger aus Nordtirol mit einer beeindruckenden Beatbox-Performance das Publikum begeisterte. Beide Künstler haben ihre Berührungspunkte zur Offenen Jugendarbeit. Sie haben durch die OJA gelernt: „Die Offene Jugendarbeit war für mich und meine Entwicklung als Künstler ein wichtiger Begleiter – offen und unkompliziert. Ob Studioaufnahmen, Proben oder die Videoproduktion meiner Diplomarbeit: Im ParkIn in Hall fand ich nicht nur Raum und Equipment, sondern auch Vertrauen und Unterstützung, um mich künstlerisch weiterzuentwickeln“, erzählt Samuel Plieger.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie die Offene Jugendarbeit zur kulturellen Vielfalt in den Regionen beiträgt – nicht nur als Freizeitangebot, sondern als ernstzunehmender Kulturakteur. Jugendkulturarbeit ist eine wichtige Säule der Offenen Jugendarbeit!