Hannes Waldner, Referent der Plattform, Erlebnis-, Spiel- und Medienpädagoge, zeigte auf, worin die Chancen des digitalen Spiels liegen: Es gibt reichlich Auswahl für jede*n. Außerdem ermöglichen Online-Spiele zahlreiche wertvolle Erfahrungen. Kontrolle statt kontrolliert werden, Abtauchen in Parallelwelten, Interkation, Simulation und Präsentation spielen dabei eine zentrale Rolle. Flow-Momente mit reellen Gefühlen und wertvolle Chancen zur Kooperation und zum direkten zeitnahen Feedback sind ebenso bedeutend. Digitales Spielen ermöglicht fachliches, physiologisches und soziales Lernen. Junge Menschen sind Gestalter*innen und Expert*innen in ihren Welten. Sie probieren sich in virtuellen Räumen aus, sammeln Erfahrungen, die im offline-Leben oft nicht oder nur begrenzt möglich sind und eignen sich dabei wesentliche Lebenskompetenzen, wie Kooperationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und soziales Verhalten, an. Manchmal kann das Abtauchen in Parallelwelten auch Lebenselixier sein.
Es ist Aufgabe der Offenen Jugendarbeit Jugendliche mit und in ihren Realitäten wahr- und ernst zu nehmen. Stichwort: Lebensweltorientierung. Außerdem ist es Begleitungs- und Bildungsauftrag der OJA junge Menschen dahingehend zu unterstützen, dass sie zu verantwortungsvollen und mündigen Bürger*innen heranwachsen.
Fachkräfte der OJA kennen Jugendkulturen und ihre Sprachen, sie setzen sich aktiv damit auseinander und versuchen ihre Dialoggruppen zu verstehen. Jugendarbeiter*innen gestalten zeitgemäße und zielgerichtete Angebote. Durch Online-Spiele wird gendersensibles, kulturübergreifendes und inklusives Arbeiten möglich, ebenso entstehen Kreativitätspotential und Partizipationsmöglichkeiten.
OJA hat sich mancherorts mit dem Reiz, den Chancen und Risiken des digitalen Spielens auseinandergesetzt. Als langjährig Tätiger in der Jugendarbeit Südtirols kennt Hannes die Bedeutung der praxisorientieren Ansätze. Er zeigte zahlreiche aktuelle Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten für die Arbeit mit jungen Menschen auf.
Nun liegt es an den Fachkräften der OJA „Scheu abzulegen und Haltung anzunehmen, mit Spieler*innen zu reden und ihre Lebenswelt interessiert zu erkunden“. Hannes motivierte die Teilnehmenden weiters dazu, „digitale Spiele selbst auszuprobieren, sie zu reflektieren und nach dem Motto „try, error and learn“ erneut auszuprobieren“. Er appelliert daran, an „Bestehendem anzuknüpfen, mit anderen Fachkräften und Expert*innen zu kooperieren und Ideen, Initiativen, Konzepte und Erfahrungen an den lokalen Bedarf anzupassen“.
Links:
www.digitale-spielwelten.de
www.creativ-gaming.eu
www.spieleratgeber-nrw.de
www.spielbar.de
www.medienpaedagogik-praxis.de